Die Entstehung der verschiedenen Spielplatten und sonstigen Materials.

Den Anfang macht dabei die große Platte mit dem Rennkurs


Nachdem wir uns sowohl wegen des Platzbedarfes als auch auf Grund der Verfügbarkeit von fast allem nur denkbaren Material und Zubehör auf den Maßstab 1/87 (H0) geeinigt hatten, ging es um die Größe der Platte. Einige Streckenentwürfe und die genaue Vermessung des Kofferraumes später wurden 90cm * 120cm festgelegt.

Der Unterbau für die Platte sollte leicht aber stabil sein. Deshalb habe ich eine 3mm Hartfaserplatte (Presspappe, Schrankrückwand) mit einem Rahmen aus 22mm-Quadratleisten verleimt und verschraubt. Die "gute" - glatte - Seite der Platte ist dabei unten, weil man auf der rauhen Seite sehr viel besser das Gelände aufbringen kann.

Anschließend wurde der endgültige Streckenentwurf mit Hilfe eines Rasters auf die Platte gezeichnet.

 

Nun ging es daran, das Gelände zu formen. Überwiegend habe ich dazu 2cm Styroporplatten aus dem Baumarkt benutzt. Ein wenig 1cm starkes Styropor und 3mm und 5mm Styrodur (Trittschalldämmung) fanden auch ihren Weg auf die Platte.

Nach dem alles aufgeleimt war, habe ich es entsprechend meiner Vorstellungen geformt und geglättet. Der Staubsauger war in dieser Phase mein Hauptarbeitsgerät.

 

Im nächsten Schritt bekamen die Seiten eine Schutzschicht aus mehreren Lagen Zeitungspapier und Leim. Damit sind sie deutlich stabiler gegen Belastungen, die beim Transport oder bei Spielen auftreten.

Für das "erdige" Gelände habe ich dann eine cremige Mischung aus Quarzsand, Leim und erdbrauner Abtönfarbe angerührt und großzügig aufgetragen. Im Streckenbereich wurden mit einem schmalen Borstenpinsel die Fahrspuren modelliert. Der Vorteil dieser Mischung im Vergleich zu Gips ist der, dass diese Masse auch nach dem Trocknen eine gewisse Rest-Elastizität hat und damit nicht reißt.

 

Nach etlichen Schichten Trockenbürsten in immer heller werdenden Brauntönen war es dann so weit und die Details konnten in Angriff genommen werden.

Zuerst kam der Start-/Zielbereich an die Reihe, denn es ging darum, die Platte bis zum Spielzug 2014 bespielbar zu bekommen. Fertig würde sie bis dahin sowieso nicht werden.

 

Nun ging es an die verbliebenen "weißen" Flecken - zuerst links am Rand der Teich. Begonnen habe ich damit, den Teichgrund zu bemalen und den Rand ein wenig zu bepflanzen. Dann wurde ein im Teich halb versunkenes Auto gebaut und in Position geklebt. Für das Wasser habe ich Vallejo "Still Water" versucht, aber mit ziemlichen Misserfolg. Überall im Uferbereich hat sich ein feines Muster aus Rissen (bis zu 1mm breit)gebildet und auch in der Fläche waren etliche. Ich habe dann festgestellt, dass die Risse fast unsichtbar werden, wenn man sie mit Klarlack auffüllt. Allerdings zieht der Lack beim Trocknen ein und die Risse sind wieder da. So habe ich ungezählte Schichten aufgebracht und insgesamt 4 Dosen Revell-Klarlack verbraucht. Dafür gibt es jetzt aber auch schöne Wellen auf dem Teich. Wie ich inzwischen erfahren habe, hätte ich den Untergrund vorher mit Klarlack behandeln müssen, damit er nicht so stark saugend ist.

 

Jetzt war die linke "Insel" an der Reihe. Dort sollten eine Aussichtsplattform an Start und Ziel sowie ein Imbiss entstehen. Dafür wurde der Vollmer Imbisswagen (#5135) gebaut und (um)gestaltet. Der gesamte Bereich wurde schwarz grundiert und anschließend mit grauer Streu bedeckt. Dann konnte der Wagen mit einigen Bierzeltgarnituren und einer Werbetafel Position beziehen.

 

Die Aussichtsplattform und die Tribüne wurden in verschiedenen Grautönen trockengebürstet. Danach wurde noch die Brücke etwas verschmutzt.

An dieser Stelle habe ich die Arbeiten an der Platte zunächst eingestellt.

 

Den verbleibenden Rest der Zeit bis zum Spielzug habe ich mit der Gestaltung der Fahrzeuge verbracht. Da wir das Spiel auf sechs Teilnehmer ausgelegt hatten und es drei Gewichtsklassen gibt, mussten 18 Teilnehmerfahrzeuge gebaut werden, dazu noch ein Schlepper, ein Gabelstapler und ein Einsatzwagen für die Rennleitung.

Jedes der Modelle musste dafür komplett zerlegt werden ohne es zu zerstören (was natürlich bei jedem Modell anders ging). Dann wurde die Verglasung entfernt und eine Fahrerfigur hinein gesetzt. Jetzt kam der eigentliche Umbau, die Panzerung, die Bewaffnung, und dann musste das Fahrzeug wieder korrekt zusammen gesetzt werden. Dabei wurden die Räder fixiert, damit die Fahrzeuge beim Spielen nicht weg rollen. Es folgte die Bemalung in der Teamfarbe, Aufbringen von Rost, die Verschmutzung mit der Airbrush und zum Abschluss die Bemalung der Details. Der ganze Vorgang hat pro Fahrzeug schon gerne mal über 8 Stunden in Anspruch genommen.

 

Das Bild oben zeigt übrigens den Smart aus Team "Pink", in seine Einzelteile zerlegt.

Statt jetzt mit den Bildern von 21 Autos zu langweilen zeige ich hier nur ein Foto von einigen ausgewählten Exemplaren, die oben noch nicht zu sehen waren.

Mit diesem Stand war (sozusagen gerade rechtzeitig) alles fertig und wir konnten früh am 4.10.2014 zum Spielzug nach Hannover anreisen.

 

Nach dem Spielzug mussten Mengen an Figuren bemalt und zum großen Teil umgebaut werden - damit nicht alle gleich aussehen.

 

Damit wurde dann nach und nach die Tribüne bevökert. Pflanzen und Transparente vervollständigen das Ganze.

 

Auch die Aussichtsplattform füllte sich. Dabei mussten die Figuren mit allen möglichen Tricks am Umfallen gehindert werden, bis der Klebstoff getrocknet war.

Insgesamt wurden so knapp 400 Figuren verarbeitet.

 

So haben wir dann das Wochenende vom 21. und 22.02.2015 auf der Tactica in Hamburg verbracht. Außer Erkenntnissen, die wir in das Regelwerk haben einfließen lassen, mussten wir feststellen, dass vielen Spielern der Renngedanke eher abging und das Rammen und Schießen ihnen besondere Freude bereitete. Und damit wurde die Idee geboren für

Die kleine Platte zum Demolition-Derby

Es sollte eine kleine, einfache Platte für zwischendurch werden. So schaute ich mich nach geeignetem Material um, das da war. Und ich fand das Seitenteil einer Kabeltrommel, Durchmesser 50 cm.

 

Die Löcher wurden mit mehreren Lagen Zeitungspapier und Leim geschlossen. Dann habe ich aus grob zugeschnittenen Styrodur-Resten die Außenböschung vorbereitet und noch zwei Stücke als Hindernisse auf die Fläche geklebt.

 

Dann kam wieder die bekannt Sand-Leim-Farbe-Mischung an die Reihe.

In diesem Zustand wurde dann auch der Spitzname für die Platte geboren: Pizza Speziale.

 

Es folgte wie üblich das Trockenbürsten in diversen Farbschichten und die entsprechende Behandlung der Felsen.

Farblich habe ich mich dabei an Sandsteinwüste rot orientiert.

 

Zum Abschluss habe ich noch etwas spärliche und trockene Vegetation aufgebracht, besonders um die Felsen herum, da dort nicht so viel Verkehr sein dürfte.

 

Diese Platte muss sich nun vom 12. bis 14.06.2015 auf der Nordcon in Hamburg beweisen. Mal sehen, was wir da an Erkenntnissen sammeln werden ...